Aufdeckung von Lügen im Lebenslauf: Taktiken, mit denen Personaler:innen spielend leicht umgehen

Aufdeckung von Lügen im Lebenslauf: Taktiken, mit denen Personaler:innen spielend leicht umgehen

Ein beeindruckender Lebenslauf kann Dir die Tür zu zahlreichen beruflichen Möglichkeiten öffnen. Dennoch versuchen Bewerber:innen immer wieder, ihren Lebenslauf durch Unwahrheiten aufzuwerten. In der heutigen Zeit, in der Transparenz, Integrität und Glaubwürdigkeit geschätzte Werte sind, ist dies jedoch eine riskante Strategie. Personaler:innen sind schließlich geschult darin, Lügen zu erkennen und diese aufzudecken. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf häufige Lügen im Lebenslauf, die Recruiter:innen sofort erkennen. Du erhältst außerdem einen Überblick darüber, was im Lebenslauf ausdrücklich aufgeführt werden sollte und praktische Tipps für eine ehrliche Darstellung der eigenen Qualifikationen.

Lügen im Lebenslauf: Risiken und Konsequenzen

Bewerber:innen, die sich dazu verleiten lassen, im Lebenslauf zu lügen, riskieren verschiedene Konsequenzen. Unternehmen setzen schließlich zunehmend Mechanismen ein, um genau solche Unwahrheiten aufzudecken.

Darf man im Lebenslauf lügen?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Unwahrheiten oder gar Lügen im Lebenslauf nicht nur ethisch fragwürdig sind, sondern auch langfristig schädlich sein können. Erwischt zu werden kann zu einer dauerhaften Rufschädigung führen und die Chancen auf zukünftige Beschäftigung stark beeinträchtigen. Weiterhin muss man mit einer fristlosen Kündigung rechnen. Es ist also ratsam, auf Ehrlichkeit zu setzen und die eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen angemessen darzustellen.

Ist es strafbar, im Lebenslauf zu lügen?

Die Frage, ob Lügen im Lebenslauf strafbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des jeweiligen Landes und der Art der Lüge. In manchen Ländern können Falschangaben im Lebenslauf als Betrug oder Täuschung gesehen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie zu einer Anstellung führen. Dies kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wie beispielsweise die Auflösung des Arbeitsvertrages oder Schadensersatzforderungen seitens des Arbeitgebers. Auch die Fälschung von Urkunden, im Rahmen einer Bewerbung, kann strafbar sein.

Lücken im Lebenslauf: Soll man lügen?

Eine Lücke im Lebenslauf zu erklären kann im ersten Augenblick besorgniserregend für Dich erscheinen. Darüber zu lügen, kann allerdings nach hinten los gehen. Es ist besser, eine ehrliche Erklärung für die Lücke zu haben, egal ob persönlicher Umstände, Weiterbildungen oder einer beruflichen Neuorientierung die Ursache sind. Erfahrene Personaler:innen werden in der Regel Verständnis für Deine Situation aufbringen.

Übertriebene Kompetenzen und Fähigkeiten

Es ist verlockend, den eigenen Lebenslauf mit beeindruckenden Qualifikationen und Fähigkeiten aufzuhübschen. So könnte man beispielsweise bei den Kenntnissen einer Programmiersprache “fließend” angeben, obwohl man nur über Grundkenntnisse verfügt. Oder man könnte behaupten, mehrere Fremdsprachen zu beherrschen, während man nur über grundlegende Kenntnisse verfügt. Unternehmen sind sich dieser Tricks bewusst und können die Übertreibungen mit einigen Mitteln aufdecken.

Wie erkennen Personaler:innen diese Lüge?

  • Gezielte Nachfragen: Während des Vorstellungsgesprächs werden spezifische Fragen zu den angegebenen Fähigkeiten, um die tatsächliche Kompetenz der Bewerber:innen zu testen.
  • Fachliche Tests: Im Bewerbungsprozess können Bewerber:innen aufgefordert werden, Fachtests oder praktische Übungen durchzuführen, um ihre Fähigkeiten zu beweisen.
  • Überprüfung von Zertifikaten und Abschlüssen: Unternehmen fordern oft Beweise wie Arbeitszeugnisse für behauptete Qualifikationen an, um sicherzustellen, dass die angegebenen Fähigkeiten tatsächlich bestehen.

Unwahre Berufserfahrung und Verantwortlichkeiten

Ein weiterer Bereich, in dem Bewerber:innen häufig gerne lügen, ist ihre Berufserfahrung. Sie können Aufgaben oder Projekte übertreiben oder sogar komplett erfundene Positionen und Unternehmen angeben. So kann der Eindruck einer beeindruckenden Karriere erweckt werden. Auch die Verantwortlichkeiten werden häufig übertrieben dargestellt, um den Eindruck einer leitenden Rolle zu erwecken. Für erfahrene Recruiter:innen sind diese Unwahrheiten jedoch leicht zu erkennen.

Wie erkennen Recruiter:innen diese Täuschung?

  • Grundlegende Plausibilität: Übertriebene Beschreibungen von Aufgaben erscheinen unrealistisch und rufen Misstrauen hervor.
  • Konsistenz im Karriereverlauf: Personaler:innen analysieren den Karriereverlauf und sind schnell in der Lage Inkonsistenzen oder auffällige Sprünge zu identifizieren.
  • Online-Recherche: Eine einfache Online-Suche kann dazu dienen, die Echtheit von Unternehmen zu prüfen.
  • Konsistenz über verschiedene Quellen: Wenn der Lebenslauf bei genauerer Recherche nicht mit der Online-Präsenz oder den sozialen Medien, wie LinkedIn übereinstimmt ist dies für die Personaler:innen ein Hinweis auf Unstimmigkeiten.

Hier geht es zu Tipps, wie Social Media Deinen Berufseinstieg beeinflussen kann.

Gefälschte akademische Qualifikationen

Die Erwähnung gefälschter akademischer Qualifikationen ist wohl eine der riskantesten Lügen im Lebenslauf. Womöglich behaupten Bewerber:innen einen Abschluss, den sie nie erworben haben, oder führen den Besuch einer Bildungsinstitution an, die gar nicht existiert. Auch hier haben Personaler:innen ihre Methoden, um solche Täuschungen aufzudecken.

Mit welchen Mitteln erkennen Personaler:innen diese Lüge?

  • Überprüfung von Abschlusszeugnissen: Ein einfacher Schritt, um die Richtigkeit der akademischen Qualifikationen zu überprüfen, ist die Anforderung der Abschlusszeugnisse.
  • Direkter Kontakt mit Bildungseinrichtungen: Sollten erhebliche Zweifel auftreten, können Recruiter:innen auch direkt mit den Bildungseinrichtungen in Kontakt treten, um die Angaben zu überprüfen.

Was gehört ausdrücklich in den Lebenslauf?

Der Lebenslauf sollte eine ehrliche, präzise und klare Darstellung Deiner beruflichen und akademischen Geschichte bieten. Folgende Informationen sollten auf jeden Fall enthalten sein:

  • Kontaktinformationen: Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse.
  • Beruflicher Werdegang: Chronologische Liste der Arbeitgeber, Positionen, Daten und Aufgaben.
  • Bildung: Abschlüsse, Bildungsinstitutionen und Abschlussdaten.
  • Fähigkeiten und Qualifikationen: Relevante Fähigkeiten, die dem Profil der angestrebten Stelle entsprechen.
  • Zusätzliche Informationen: Freiwilligenarbeit, Zertifikate und andere relevante Erfahrungen.

Für mehr Tipps zu Deinem Lebenslauf: How To – Lebenslauf >>

Praktische Tipps für einen erfolgreichen Lebenslauf

  • Sei ehrlich: Vermeide Übertreibungen oder Lügen im Lebenslauf, um Dein Profil aufzubessern.
  • Betone Deine Erfolge: Konzentriere Dich auf konkrete Erfolge und Projekte, die Deine Fähigkeiten belegen.
  • Halte es übersichtlich: Ein übersichtlicher Lebenslauf mit klaren Abschnitten erleichtert das Lesen für Recruiter:innen.
  • Aktualisiere regelmäßig: Halte Deinen Lebenslauf auf dem neuesten Stand, um aktuelle Erfahrungen und Qualifikationen widerzuspiegeln.
  • Ehrliche Selbsteinschätzung: Bewerbe Dich auf Positionen, die zu Deinen tatsächlichen Fähigkeiten passen.
  • Umgang mit Lücken: Erkläre Lücken in Deinem Lebenslauf ehrlich und konstruktiv. Auf unserem Instagram Profil findest Du mehr Tipps, wie Du mit Lücken im Lebenslauf umgehst.

Fazit

Im Lebenslauf zu schummeln, mag vielleicht auf den ersten Blick vorteilhaft erscheinen, doch die Risiken sind hoch. Vor allem in Zeiten, in denen Ehrlichkeit und Integrität hochgeschätzt werden. Personaler:innen sind darauf geschult, Unwahrheiten zu erkennen, sei es durch Referenzüberprüfungen oder gezielte Nachfragen. Ein ehrlicher und transparenter Lebenslauf ist der Schlüssel zu einer vertrauenswürdigen Bewerbung und legt den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Anstatt zu schummeln, sollten Bewerber:innen sich also darauf konzentrieren, ihre tatsächlichen Stärken und Qualifikationen zu betonen. Vielleicht findest Du in unserer Jobbörse den Job, der perfekt zu Deinem Lebenslauf passt – und das ohne lügen zu müssen!