10 Tipps für das Verfassen einer erfolgreichen Bachelorarbeit

10 Tipps für das Verfassen einer erfolgreichen Bachelorarbeit

Die Bachelorarbeit ist für jeden Student das worauf sie/er Semester für Semester hinarbeitet. Die Abgabe der Bachelorarbeit bedeutet für viele den Beginn des Arbeitslebens. Da das Verfassen einer so großen wissenschaftlichen Arbeit viel Aufmerksamkeit fordert und für viele absolutes Neuland ist, geben wir Dir heute 10 Tipps für Deine erfolgreiche Bachelorarbeit!

1. Richtiges Thema wählen

Bei vielen Studiengängen darfst Du Dir ein Thema selber aussuchen. Bei anderen ist es gang und gäbe, dass die Themen willkürlich verteilt werden. Wenn Du jedoch die Wahl und trotzdem noch keine Idee hast, dann solltest Du zuerst überlegen welche Fächer und Lerninhalte Dich besonders interessiert haben.

Dabei solltest Du Dir immer die Frage stellen, welches Thema Du wirklich für längere Zeit bearbeiten kannst ohne das es Dich nervt oder langweilt.

Fehlt Dir die Inspiration, dann schau in Zeitungen oder Nachrichtenseiten nach aktuellen Themen die zu Deinem Studiengang und Interessen passen könnten.

Nachdem Du Dir überlegt hast, was Dich interessiert, musst Du Dich mit der wissenschaftlichen Thematik auseinandersetzen und einen passenden Betreuer wählen. Dieser kann Dir sicherlich direkt hilfreiche Tipps zu Deiner Vorgehensweise geben.

2. Realistischen Zeitplan aufstellen und einhalten

Bevor Du einen Zeitplan für die Bearbeitung aufstellst, solltest Du alle Anforderungen Deines Studiengangs für die Bachelorarbeit heraussuchen. Wünsche und Anmerkungen Deines Betreuers sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Der Zeitplan dient dazu alle einzelnen Bearbeitungsschritte (Meilensteine) zu definieren und ihnen eine bestimmte Dauer zuzuschreiben.

Beispiel:

  1. Orientierungs- und Planungsphase (15 %) – Von Datum Bis Datum
  2. Vorbereitungsphase (15 %) – “
  3. Strukturierungsphase (20 %) – “
  4. Schreibphase (30 %) – “
  5. Abschlussphase (20 %) – “

Wenn Du so einen Zeitplan aufstellst ist es wichtig, dass Du diesen auch wirklich ernst nimmst und Dir realistische Ziele setzt.

3. Die richtige Recherche und der Umgang mit den Informationen

Da Informationen so gut wie unbegrenzt verfügbar sind ist es wichtig, verlässliche von zweifelhaften Quellen zu unterscheiden.

Einen Text kannst Du als verlässliche Quelle einordnen, wenn Du erfährst, wann und von wem er verfasst wurde und dass dieser keine Interessen geleitete Informationen enthält (Werbung, PR). Eine Website ist dann geeignet, wenn ihre Inhalte von namentlich genannten Experten verfasst werden, sie exklusive Informationen liefert und ebenfalls keine externe Werbung enthält.

Eine geeignete Suchmaschine für wissenschaftliche Dokumente ist zum Beispiel Google Scholar. Der Schwerpunkt der Suchmaschine liegt auf Fachzeitschriften. Des Weiteren solltest Du Bibliotheken und Archive nutzen.

Darüber hinaus bieten sich vor allem aktuelle Zeitschriftenartikel als Quellen an, da diese den neuesten Stand der wissenschaftlichen Diskussion wiedergeben. Hochschulen haben meist weitere Zugänge zu Recherchetools mit Fachliteratur wie zum Beispiel “Springer-Link”.

Es kann sinnvoll sein Deine Bachelorarbeit nach Deiner Gliederung aufzuteilen und dort erstmal alle Informationen aus Deiner Literatur in die entsprechenden Themen einzuteilen.

Aufstellen einer Forschungsfrage:

Wenn Du beginnst nach einer Problemstellung zu suchen, kann diese auch erst mal ein Entwurf sein, muss also noch keine finale Formulierung sein. Deine zentrale Frage sollte gut verständlich sein und sich natürlich beantworten lassen.

Zu Beginn solltest Du Fragen zu bestimmten Aspekten formulieren (z.B. Wer ist betroffen? Was sind die Ursachen? usw.). Anschließend bildest Du Cluster, indem jeweils eine Hauptfrage verschiedenen Unterfragen zugeordnet werden kann.

Du solltest Deine Forschungsfrage möglichst in einem Satz formulieren und “Warum-Fragen” vermeiden. Diese sind oftmals nicht spezifisch genug.

4. Grobe erste Gliederung für den roten Faden

Sind die Forschungsfrage und die Vorgehensweise geklärt, kümmerst Du Dich darum, Deine Arbeit zu strukturieren.

Die Einleitung sollte ca. 10% der gesamten Arbeit, der Hauptteil ca. 80% und Schlussteil ca. 10% beanspruchen.

Eine klassische Bachelorarbeit ist wie folgt gegliedert:

1. Einleitung

2. Kapitel I

2.1 Unterkapitel 1

2.2 Unterkapitel 2

3. Kapitel II

3.1 Unterkapitel 1

3.2 Unterkapitel 2

….

4. Schlussteil/Fazit

Richte dich hierbei jedoch immer nach den Vorgaben Deines Studiengangs!

5. Fußnoten und Zitate direkt einbinden

Ordne Deine Quellen und mögliche Fußnoten immer Deinen erstellten Themenschwerpunkten der Gliederung zu. So findest Du am Ende alle Quellen an richtiger Stelle wieder und vergisst keine in Deine Verzeichnisse einzutragen.

Alle Aussagen sollten unterm Strich eine schlüssige Argumentation im Sinne Deiner Forschungsfrage ergeben.

Um das Risiko für ein Plagiat zu vermeiden, solltest Du wörtliche und sinngemäße Zitate schon direkt beim aufschreiben definieren und für Dich nachvollziehbar markieren.

Ebenso kann es hilfreich sein, ein separates Dokument für reine Literaturquellen anzufertigen. Jede Webseite, jedes Buch und jede Zeitschrift die Du Dir ansiehst, solltest du in diesem Dokument aufnehmen.

6. Einleitung schreiben

Das frühzeitige Verfassen einer groben Einleitung hilft Dir, gedanklich ins Thema einzusteigen. Auch wenn Du die Einleitung am Schluss nochmal veränderst, ist dies ein wichtiger Vorgang, um deine Gedanken zu ordnen und einem roten Faden zu folgen.

Die Einleitung ist das Aushängeschild Deiner Arbeit und weckt das Interesse zum Weiterlesen. Hier solltest Du Deine Forschungsfrage im aktuellen Kontext im Hinblick auf den Forschungsstand beleuchten und Deine Motivation verdeutlichen.

7. Hauptteil schreiben

Der Hauptteil ist das Herzstück Deiner Arbeit. Hier erläuterst Du theoretische Grundlagen, wie zum Beispiel Begriffsdefinitionen. Hinzu kommen Fakten, Studien, Beispiele und Zitate.In den Hauptteil gehören nur Gedanken – fremde und eigene – die zur Beantwortung Deiner Forschungsfrage beitragen. Der Hauptteil endet mit der Zusammenfassung sowie Diskussion Deiner Forschungsergebnisse.

8. Fazit verfassen

Erst im Fazit kannst Du zu der ganzen Thematik Stellung nehmen und Deine Meinung äußern. Es ist also Dein persönliches Schlusswort.

Bevor Du zu einer abschließenden Beantwortung Deiner Frage kommst, solltest Du nochmal kurz die wichtigsten Ergebnisse und zentralen Aussagen Deiner Ausarbeitung zusammenfassen. Zusätzlich solltest Du am Ende einen Ausblick über die mögliche weitere Entwicklung Deiner Fragestellung geben, sofern dies möglich ist.

9. Anhänge und Verzeichnisse erstellen

Erst nachdem Du Deinen Inhalt verfasst hast, beginnst Du mit der Erstellung von Anhängen und Verzeichnissen. Hierzu gehören Literatur- und Onlinequellenverzeichnis, gegebenenfalls ein Tabellen- und Abbildungsverzeichnis (diese kommen vor die Einleitung) und den Anhang. Wenn Du alle Verzeichnisse erstellt hast, kannst Du dazu übergehen Dein Inhaltsverzeichnis anzupassen und die einzelnen Themen mit Seitenzahlen zu bestücken.

10. Korrektur ernst nehmen

Die Korrekturphase solltest Du nicht unterschätzen und dafür genügend Zeit einplanen, da Du die Anmerkungen gegebenenfalls in Deine Bachelorarbeit einarbeiten musst.

Frage schon vor Beginn Deiner Schreibphase Arbeitskollegen, Familie und Freunde ob sie Deine Arbeit korrigieren können. Es ist ratsam neben Deiner eigenen Korrektur mindestens 2-4 Leute in dieses Verfahren einzubeziehen.

Wenn Du selbst mit der Korrektur Deiner Arbeit beginnst, solltest Du diese niemals in einem Stück durch gehen, sondern immer in kleineren Abschnitten. Es kann sonst schnell passieren, dass Du an Konzentration verlierst.

Bei diesem Kontrolldurchgang solltest Du auch überprüfen, ob alle Überschriften mit den im Inhaltsverzeichnis genannten übereinstimmen und die Seitenzahlen richtig angegeben sind. Zum Schluss nochmal alle Fußnoten und Zitatangaben überprüfen.

Da auch das Drucken und Binden Zeit in Anspruch nimmt, solltest Du dies nicht unterschätzen und vorher einen Termin mit einer Druckerei ausmachen.

Bei den meisten Hochschulen sagt die Prüfungsordnung, dass Du Deine Bachelorarbeit im Rahmen eines Kolloquiums “verteidigen” musst. Hierbei präsentierst Du die Ergebnisse Deiner Ausarbeitung mündlich und beantwortest mögliche Fragen der Prüfer.

Sollte der “Worst Case” eintreten, also nicht bestehen des Bachelors, dann hat man in vielen Fällen nochmals einen zweiten Versuch. Wenn Du einen zweiten Versuch startest, ist es wichtig Dir die Gründe für den ersten Fehlversuch anzusehen, um es bei der Wiederholung besser machen zu können.

Widerspruch gegen die Bewertung solltest Du nur dann einlegen, wenn Dein Betreuer keine nachvollziehbaren Gründe vorlegen kann.

Letztendlich ist das Verfassen des Bachelors kein Hexenwerk. Es kommt viel darauf an, seinen Zeitplan einzuhalten und jede Woche diszipliniert daran zu arbeiten. Schlussendlich sind es 12 Wochen voller Anstrengung die schneller vorbei gehen, als Du es zuvor ahnst.

Quellen: